Polyglas® – Bandagenband
Aufbau und Anwendung:
Polyglas® besteht aus längsgerichteten Glasfasern, die mit einem modifizierten, lösungsmittelfreien Harz imprägniert sind. Die einzelnen Fasern sind zu Zwirnen verdrillt, die nebeneinander liegen und ein durch das teilpolymerisierte Harz verbundenes Band ergeben. Die leicht verdrillten Zwirne bieten Gewähr dafür, dass keine einzelnen Fasern unbelastet bleiben, wie es der Fall bei unverdrillten Bändern ist, wo mit bedeutend geringen Zugfestigkeiten gerechnet werden muss, da nicht der gesamte Glasquerschnitt gleichmäßig belastet wird. Das Polyglas® - Bandagenband wird auf kaltem, für höchste Ansprüche aber auf den noch warmen Rotor aufgebracht. Die Betriebstemperatur der polymerisierten Bandage ist 180°C Dauertemperatur, das heißt, dass die Bandage für elektrische Maschinen der Wärmeklasse H geeignet ist.
Wesentliche Vorteile:
Durch einfachere Verarbeitbarkeit beträgt der Zeitaufwand für die Herstellung einer Polyglas®– Bandage in jedem Fall weniger als ein Drittel, bei mehrlagigen Bandagen oft weniger als ein Zehntel, der für Stahldrahtbandage notwendigen Zeit, bei mindestens gleicher mechanische Festigkeit. Polyglas® hat die mehrfache spezifische Elastizität von Stahldraht und keine bleibenden Dehnung bis zum Bruch. Es folgt besser einem anfälligen Schwinden der Wicklung. Das Gewicht beträgt 1/4 bis 1/5 des Gewichtes von Stahldraht, die Zentrifugalkraft der Bandage ist entsprechend geringer. Polyglas® – Bandagen sind elektrisch isolierend, Isolationsunterlagen zwischen Wicklung und Bandage sind überflüssig. Polyglas® – Bandagen widerstehen kurzzeitig einem Lichtbogen und führen einen solchen nicht weiter. Wicklungsschäden durch geborstene Bandagen kommen nicht mehr vor. Keine Eigenverluste und dadurch keine Eigenerwärmung. Polyglas® – Bandagen eliminieren alle Probleme, die durch Wirbelströme in Stahlbandagen entstehen, speziell bei höheren Frequenzen.
Technische Daten |
|
H200 |
P30 |
minimale Zugfestigkeit |
N/cm |
2000 |
2000
(IEC 60934-2) |
Zugkraft beim Bandagieren |
N/cm |
≤ 1000 |
≤ 1000 |
Lagerfähigkeit: |
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|
bis 10 °C |
Monate |
24 |
24 |
bis 15 °C |
Monate |
18 |
18 |
bis 20 °C |
Monate |
12 |
12 |
bis 30 °C |
Monate |
8 |
8 |
Wärmeklasse |
° C |
200 (H+) |
155 (F) |
Dicke
im ausgehärtetem Zustand |
mm |
0,25 ± 0,02 |
0,25 ± 0,02 |
Durchschlagfestigkeit |
kV/cm |
28 ± 2 |
28 ± 2 |
H200
Breite mm |
Rollenlänge m |
Art-Nr. |
10 |
100 |
POLY10100 |
10 |
200 |
POLY10200 |
20 |
200 |
POLY20200 |
P30
Breite mm |
Rollenlänge m |
Art-Nr. |
25 |
200 |
POLY25200 |
Anwendung:
Das Bandageband wird bei Raumtemperatur, oder besser mit Erwärmung (vorgewärmter Rotor oder Erwärmung mittels Infraot-Strahler) gewickelt. Mit der Warm-Wicklung wird in der Bandage eine Restspannung von ca. 60% der angewandten Zugkraft erhalten. Nach erfolgter Wicklung und Fixierung des Bandendes muss das Harz gemäß den in nachstehender Tabelle aufgeführten Zeiten und Temperaturen polymerisiert werden. (Die zur Aufwärmung des Werkstückes nötige Zeit ist hierbei nicht inbegriffen).
H200
Zeit Std. |
2,5 |
3 |
5 |
14 |
Temperatur °C |
160 |
150 |
135 |
120 |
P30
Zeit Std. |
1,5 |
3,5 |
5 |
10 |
24 |
Temperatur °C |
150 |
125 |
120 |
115 |
110 |